Dienstag, 4. Juni 2013
Erdbeertorte und Schweineschlachtung
Man kann sich viele medizinische Abhandlungen über Träume durchlesen. Und man wird verstehen, mit dem Kopf nicken und jaja sagen. Wir verarbeiten im Traum Erlebtes, Bilder, Aufgeschnappte Momente unseres Lebens. Aber die Frage bleibt, warum viele Träumer seichte Bilder produzieren, aneinandergereites, sinnbefreit. Und die, die dann noch übrig sind, müssen in ihren Träumen die Phantasie retten, die durch
eine phantasielose Mehrheit abhanden zu kommen droht. Und das ist kein Spaß. Es entstehen Träume, so wirr und voller wirrem Sinn, dass der Träumende am nächsten Morgen erschöpft von zuviel Geschichte erwacht und sich fragt, wo er schon wieder gewesen war.
Sind es die Sinn-Sucher und die Sinn-Zweifler, die sich durch die aktive Auseinandersetzung mit diesem Thema zu offenen Gefäßen dieser Träume machen? Sollte man also dem Thema Sinn den Rücken kehren, nicht mehr nachdenken, nur noch geschehen lassen und nicken, damit einem ein erholsamer, ausgeruhter Schlaf geschenkt wird?
Nein, das ist es mir nicht wert. Da träume ich lieber weiter von arroganten sprechenden Schweinen, die zur Schlachtung geführt werden damit eine leckerer Erdbeertorte aus den besten Stücke der Kadaver inmitten von Leichenabfällen die keiner mehr braucht entstehen kann um am nächsten Morgen mich erschöpft zu fragen, wieviel Sinn ein Menschenleben braucht um erfüllt zu sein.

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